Anna Paul

0—24h

Was braucht der Mensch? Und gehört Kunst dazu? Im Rahmen ihres Langzeitprojekts Meeting Basic Needs (dt. Grundbedürfnisse decken) fragt Anna Paul nach den lebensnotwendigen Bedürfnissen des Menschen im Alltag. Ihre partizipativen skulpturalen Situationen im öffentlichen Raum machen Kunst in einem breiten gesellschaftlichen Kontext zugänglich und hinterfragen gleichzeitig bestehende Wertelogiken des Kunstmarkts. Ob Brot, Nüsse, Obst oder Wasser – es sind Lebensmittel und Alltagsgegenstände, mit denen die Künstlerin in direkte Beziehung zu den Menschen und ihrer Umwelt tritt. Sie schafft dabei „Situationen für alle“, in denen es nicht um die Waren selbst geht, sondern vielmehr um die damit verbundenen gesellschaftlichen Rituale, die zum Zusammenkommen und Nachdenken einladen.

Im Rahmen der Ausstellung Cℓose/d reaktiviert Anna Paul eine beinahe in Vergessenheit geratene Ikone des öffentlichen Stadtbilds – einen 0—24h- Warenautomaten. Dieser ist mit von der Künstlerin gestalteten Tuben mit Superkleber befüllt, die als Teil einer Edition in einer Auflage von 500 Stück durch den Einwurf einer 1-Euro-Münze jederzeit käuflich zu erwerben sind. Damit reflektiert Anna Paul aktuelle Formen zivilen Ungehorsams als Reaktion auf die Klimakrise und fragt nach möglichen Lösungen. Wie schaffen wir es, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die drängenden Fragen des Klimawandels zu richten? Wodurch können wir die Gesellschaft zu mehr Handlungsbewusstsein aufrufen? Und wie können wir uns gemeinsam für eine klima- gerechte Transformation einsetzen?

Mit ihrer Intervention schafft die Künstlerin auf humorvolle Weise einen Ort des Austauschs und der öffentlichen Verhandlung von Klimaschutzagenden und solidarisiert sich mit Aktivist:innen.

* 1987 in Kärnten, lebt und arbeitet in Wien.

IM DIALOG
Künstlerin Anna Paul im Gespräch mit dem Stadtplaner Bruno Domany
→ SA 14.10. 14:00
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Anna Paul fragt nach den notwendigen Grundbedürfnissen des täglichen Lebens: Was braucht der Mensch? Und gehört die Kunst auch dazu? Ihr Projekt Meeting Basic Needs produziert „partizipative Situationen“ im öffentlichen Raum, mit denen die Künstlerin ganz direkt in Beziehung zu Menschen, ihren Produkten und der (gebauten) Umwelt tritt. Ein 24/7 Automaten-Shop reflektiert Reaktionen auf den Klimawandel durch zivilen Ungehorsam und stellt Fragen nach Handlungsoptionen.

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